Warum sind die Löhne und Gehälter systembedingt zu niedrig, selbst bei wichtigen Tätigkeiten? Die Antwort liegt in einer profitorientierten Wirtschaft, in der die Löhne nicht auf dem tatsächlichen Wert der Arbeit beruhen, sondern auf dem, was zur Maximierung des Überschusses einbehalten werden kann. Die Arbeitgeber schrauben die Löhne zurück, um ihre Gewinnspannen zu schützen, während die Arbeitnehmer - gefangen in Überlebensnotwendigkeiten und kulturellem Gehorsam - keinen Einfluss haben, um mehr zu fordern. Aus eidgenössischer Sicht ist dieses Ungleichgewicht nicht nur ökonomisch, sondern auch psychologisch bedingt: Anerkennung ersetzt Entlohnung, Lob, Titel und "Teamgeist" werden anstelle von struktureller Fairness angeboten. Echte Reformen beginnen, wenn Arbeit durch die Form geschätzt wird, die sie aufrechterhält - und nicht dadurch, wie gut sie in einer Hierarchie funktioniert, die auf Ausbeutung und Illusion beruht.

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Der Welthandel präsentiert sich als neutrales System, das Effizienz belohnt, den Wettbewerb fördert und die besten Produkte zu den niedrigsten Preisen anbietet. Doch dies ist eine Illusion. Hinter der Rhetorik der freien Märkte verbirgt sich eine Struktur der Systemverschleierung: Unternehmen streben nicht nach Produktivität, sondern nach Gefügigkeit; nicht nach Innovation, sondern nach Ausbeutung. Die Verlagerung des verarbeitenden Gewerbes von China nach Vietnam veranschaulicht diese Logik - nicht als Streben nach Qualität, sondern nach billigeren Arbeitskräften und schwächerem Widerstand. Was als wirtschaftlicher Fortschritt erscheint, ist oft eine Umlenkung von Leid - versteckt hinter Lieferketten, maskiert durch Preisschilder. Der Eidoismus entlarvt diese Fassade, indem er die Sichtbarkeit der Form gegenüber der Leistung und die Gerechtigkeit gegenüber dem Wachstum fordert.

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